erschienen in der Preußischen Allgemeinen Zeitung
Von Dr. Manuel Ruoff
Eitel Friedrich von Preußen war der älteste Bruder des letzten deutschen und preußischen Kronprinzen, der ihn um fast ein Jahrzehnt überlebte. Wie im preußischen Herrscherhaus üblich, absolvierte der am 7. Juli 1883 im Potsdamer Marmorpalais geborene Junge eine militärische Ausbildung, was wohl seinem Naturell entgegen kam. Im Ersten Weltkrieg stach er durch Tapferkeit hervor. Er wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes und mit dem Orden Pour le Mérite einschließlich Eichenlaub ausgezeichnet.
Kriegsende und Novemberrevolution ließen ihn kurz aus dem Schatten des Kronprinzen hervortreten. Als Vater und Bruder ins niederländische Exil gingen, wurde er das ranghöchste Mitglied des Hauses Hohenzollern in der Heimat. Wie andere Prinzen traf ihn das Ende der Monarchie schwer. In der Weimarer Zeit engagierte er sich noch in nationalen und monarchistischen Organisationen, in der NS-Zeit zog er sich ganz ins Privatleben zurück.
Auch dort ist ihm Kummer nicht erspart geblieben. 1926 hatte ihn nach zwei Jahrzehnten Ehe Sophie Charlotte von Oldenburg verlassen. Ohne Kinder zu hinterlassen, verstarb er am 8. Dezember 1942 in seiner Potsdamer Villa Ingenheim.