Von Uta Buhr
Eine Anmerkung zum Jahreswechsel
„Na, dann man Hals- und Beinbruch!“ Diesen merkwürdigen, fast makabren Spruch bekommt so mancher mit auf den Weg, der zum Abfahrtslauf in die Berge aufbricht oder sich anschickt, eine andere schwierige Prüfung – vielleicht zum Erwerb des Führerscheins – zu bestehen.
Wäre es in derlei Situationen nicht angemessener, sich alles Gute bei derlei waghalsigen Unternehmungen zu wünschen? Und genau dies – Erfolg, Glück und Segen – bedeutet der hebräische Neujahrsgruß „Hazlacha Uwracha“, welcher derartig missverstanden als Hals- und Beinbruch Eingang in unseren Sprachgebrauch gefunden hat.
Ähnlich verhält es sich mit dem „Guten Rutsch“, den wir uns alljährlich kurz vor Mitternacht des 31. Dezember zurufen. Auch hier haben wieder die Hebräer Pate gestanden. Zum jüdischen Neujahrsfest wünscht man sich ein
„Rosch ha-schana“, auf Jiddisch „Roscheschone.“ Da „Rosch“ auf Deutsch Kopf bedeutet, kann man diesen Gruß vielleicht locker mit „Auch im Neuen Jahr einen klaren Kopf“ übersetzen. Wer dann noch dreimal auf Holz klopft, ist für die nächsten zwölf Monate bestens gerüstet.
Alles klar? Da bleibt mir nur noch, unseren Mitgliedern einen guten Rutsch ins Jahr 2013 zu wünschen. Und bleiben Sie stets wachsam. Also Hals- und Beinbruch!
Ihre
Uta Buhr, Vizepräsidentin der Auswärtigen Presse e.V.