Von Dr. Manuel Ruoff
Maximilian Wolfgang Duncker galt als Historiograph des Hauses Brandenburg. Der Sohn des Verlagsbuchhändlers und Gründers von Duncker & Humblot war jedoch nicht nur Geschichtsgelehrter. Vielmehr verleiteten die Zeitumstände den am 15. Oktober 1811 in Berlin geborenen Liberalen zu Ausflügen in die Politik. Als junger Student betätigte er sich in einer Burschenschaft. In der 48er Revolution wurde er als Abgeordneter in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Auch nach dem Scheitern der Revolution arbeitete er weiter als Parlamentarier. 1859 übernahm er die Leitung der Zentralpreßstelle im Preußischen Staatsministerium und landete wenige Jahre später im Beraterstab des gleichfalls liberal gesinnten Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Über die Haltung zur Realpolitik Otto von Bismarcks entfremdeten sich jedoch die beiden. Duncker schied aus dem Beraterstab des späteren 99-Tage-Kaisers aus, ging 1866 als Zivilkommissar nach Hessen und erarbeitete schließlich für Bismarck einen Verfassungsentwurf für den Deutschen Bund. Er saß dann noch im konstituierenden Reichstag, bevor er sich wieder auf die Wissenschaft konzentrierte. Am 21. Juli 1886 starb der Historiker und Politiker in Ansbach.