Von Dr. Manuel Ruoff
Hanna Reitsch machte sie 1937 mit ihrer Vorführung in der Deutschlandhalle berühmt: die Fw 61 von Focke-Wulf. Die Geschichte dieses ersten gebrauchsfähigen Hubschraubers reicht bis in die Weimarer Zeit zurück. Damals baute Focke-Wulf Tragschrauber in Lizenz, sprich Tragflügler, bei denen im Gegensatz zum Hubschrauber der Rotor nicht durch ein Triebwerk, sondern passiv durch den Fahrtwind in Drehung versetzt wird. 1932 kam der Konstrukteur und Unternehmer Henrich Focke, der 1924 Focke-Wulf mit Georg Wulf sowie Otto Bernhard, Otto Schurig, Ludwig Roselius und Werner Naumann gegründet hatte, auf die Idee, den Tragschrauber zum Hubschrauber fortzuentwickeln. 1934 wurden mit einem Modell, das von einem kleinen Zweitaktmotor angetrieben wurde, erste Flugversuche unternommen.
Diese Versuche verliefen derart erfolgreich, dass das Reichsluftfahrtministerium im darauffolgenden Jahr Focke mit dem Bau eines Prototyps beauftragte, der noch im selben Jahr fertiggestellt wurde.
Ebenfalls im Jahre 1935 unternahm der deutsche Einflieger und Versuchspilot Ewald Rohlfs, den Focke hierfür selber ausgewählt hatte, in einer Halle die ersten Versuchsflüge, die allerdings noch gefesselt waren. Am 26. Juni 1936 fand dann der erste Freiflug mit Rohlfs am Steuerknüppel statt. Er dauerte 28 Sekunden.