Von Maren Schönfeld

Einen neuen Blick auf Gedichte, Zeilen oder einzelne Wörter verspricht die Ausstellung „Wortgrafik&Bilderlyrik“ von Detlev H.G. König und Maren Schönfeld in der Rathauspassage Hamburg, die gestern eröffnet worden ist. Rund zwanzig Gäste ließen sich nach der Begrüßung durch Pastor Uwe Heinrich einladen, diesen neuen Blick auf Gedichte, Zeilen oder einzelne Wörter zu werfen. Gemeinsam mit Wolfgang Schönfeld (Bassgitarre) spielte Detlev König (Gitarre und Gesang) einige Lieder im Folk-Stil. In einer „Umblätterlesung“, in der es kein gesprochenes, sondern nur ein visuelles Wort gab, stellten die Künstler einige ihrer Arbeiten mit Wörtern vor. Detlev H. G. König, Autor von Lyrik und Reisebüchern, bringt seine Fotos und Gedichte zusammen und spielt mit scheinbar etablierten Begriffen:
Die grafische Anordnung der Arbeiten erinnert zuweilen an die Bildpoesie Ernst Jandls oder Franz Mons, die Begriffe sind aus der politischen Welt und dem aktuellen Zeitgeschehen genommen.
Maren Schönfeld, Autorin, befasste sich mit den Unwörtern und gerügten Wörtern der Jahre 1991 bis 2011 und performte jedes dieser Wörter mittels zeilenweisem Durchschieben der Buchstaben. Daraus folgt ein neues Betrachten des jeweiligen Wortes, die einzelnen Zeilen bieten darüber hinaus Assoziationen zu anderen Begriffen. Der entstandene Wortblock entwirft eine eigene grafische Darstellung.

In der Bibliotherapie heilt die Sprache durch das Lesen. Im Umkehrschluss wirft Maren Schönfeld die Frage auf, was gewalttätige Sprache anrichten kann – ohne dass es uns überhaupt bewusst ist.
Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Oktober 2013 in der Rathauspassage täglich zwischen 10 und 20 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Jeweils freitags von 18 bis 19 Uhr sind die Künstler in der Ausstellung anzutreffen und für Fragen und Diskussionen offen. Am 30. Oktober 2013 um 18 Uhr wird die Ausstellung mit einer Finissage beendet.