
Von Hans- Peter Kurr
Von Saison zu Saison deutlicher bewähren sich Friedrich Schirmers, des Schauspielhaus-Intendanten und seines Stellvertreters Michael Propfe Spürnasen auf der Suche a.) nach zeitgemässen oder gar zukunftweisenden Theaterformen und b.) nach hochqualifiziertem künstlerischem Personal, diese auf der Bühne umzusetzen.
Paradebeispiel für erstgenannte Theaterformen ist eine Art musikalischer Revue im Grossen Haus unter dem Titulum „Das Wunder von Schweden“, die die Lebensgeschichte des Ikea-Gründers Ingvar Kamrad erzählt.

Da es sich dabei um eine Co-Produktion mit den Recklinghäuser Ruhrfestspielen handelt, konnte man bereits im Sommer des laufenden Jahres in Otto Burrmeisters Festspielhaus registrieren, um welch‘ eine – im brechtischen Sinn – unterhaltsam-belehrende kapitalismuskritische Bühnenshow es sich handelt, mit einem Darsteller-Ensemble von gebündelt berauschender Qualität.-
Eine leider weit verbreitete Kritiker-Unsitte, nach Premieren Stücke zu beschreiben, aber die Schauspieler nicht namentlich zu erwähnen, verkehrt sich hier ins Positive:
Einzelne aus jenem Ensemble der singenden Schauspieler (Im Gegensatz zu den „commercial“-Musicals eine wahrhafte Köstlichkeit seit den Tagen des Vaudeville) hervorzuheben, hiesse die Gesamtleistung ebenderselben nicht adäquat zu würdigen. Im Ganzen: Ein toller Abend, der aus sich heraus den Verdacht schwinden lässt, es könnte sich sich um eine subventionerte PR-Produktion über das schwedische Möbelhaus handeln. „Neues vom Schauspielhaus“ weiterlesen