Britischer Humor an der Mundsburg

Von Hans-Peter Kurr

Ernst Deutsch Theater kündigt erste Premiere des Jahres 2014 an

Ines Nieri
Ines Nieri

Mit der deutschsprachigen Erstaufführung der Komödie „Jumpy“ von April de Angelis kündigt das Ernst Deutsch Theater für den 16. Januar 2014 seine nächste Premiere an. Das Stück ist ein vergnügliches und scharfsinniges Porträt der Generation 50 + . Es wurde bereits um Jahr 2011 im berühmnten Londoner Royal Court Theatre uraufgeführt und wegen des großen Publikumserfolges später ans West End übernommen. Es inszeniert der Berliner Regisseur Torsten Fischer. Dem neunköpfigen Ensemble gehört auch die junge hamburgische Nachwuchs-Schauspielerin  Inés Nieri an , die ihr Debut an der Mundsburg gibt.

Foto: Tobias Gloger

 

 

Der Scarabäus auf der Bühne : Ines Nieri

Von Hans-Peter Kurr

Porträt einer ebenso zauberhaften wie begabten Schauspielerin

Ines Nieri
Ines Nieri

Lassen wir das Porträt dieser jungen Menschendarstellerin, die bereits im Alter von neun Jahren zum ersten Mal vor der Kamera stand,mit dem Zitat eines der Meisterregisseure des vergangenen Jahrhunderts, Fritz Kortner, beginnen, das über sie geschrieben sein könnte:

„ Es brauchte Zeit, bis mir aufging, daß Stirn, Augen, Wimpern, Brauen, Pupille, Mundwinkel. Stirn, Hinterkopf, Kinn, Nacken, Arme, Beine, Handgelenke, Finger, Rückgrat, Hals, Haaransatz, Leib und Becken mitspielen müssen, um Verborgenes, Menschliches so kommunizieren zu können, wie ich es ganz zu Anfang meiner Laufbahn  bei Chaplin sah……..Durch ihn erkannte ich : Das Mimische beherrscht das Sprachliche, um die Ganzheit der Menschendarstellung zu erreichen.“.

Ines Nieri beherrscht diese Kunst der Menschendarstellung, aufgrund ihrer natürlichen Begabung , ihres Fleisses, ihres Ehrgeizes, ihrer guten Berufausbildung und der „Flamme“, die in ihrem Herzen leidenschaftlich für die Darstellung von Menschenschicksalen lodert, bereits im Alter von Mitte Zwanzig nahezu perfekt. Continue reading „Der Scarabäus auf der Bühne : Ines Nieri“

Lengen Na Leev – Sehnsucht nach Leben

 Von Hans-Peter Kurr

Premiere im Ohnsorg Theater Hamburg

Oskat Ketelhut, Sandra Keck, Uwe Friedrichsen
Oskat Ketelhut, Sandra Keck, Uwe Friedrichsen

Das ist tollkühn: Eugene O’Neills Psychodrama „Ein Mond für die Beladenen“ op platt im Ohnsorg zu zeigen, dieses monströs sperrige Stück, das wir Deutsche, wie viele andere Werke aus der amerikanischen Dramaturgie der Neuzeit, bis 1948 nicht kannten, weil die Naziherrscher den Blick in die internationale Schriftstellerszene so konsequent unterbunden hatten.  So wie wir bis dahin ja auch keinen Thornton Wilder, keinen Anouilh, keinen Beckett, keinen Tennessee Williams, keinen Arthur Miller, Ionesco oder Arrabal kennenlernen durften.

O’Neill aber ist ein besonderer Fall: Er erspart einem nichts, er tritt das schriftstellerische Erbe von Ibsen und Strindberg an, ein trübes, von Lebenskenntnis, Resignation und Ressentiments unerbittlich gezeichnetes, bitteres Grau in Grau lastet hart auf der Szene. Und dies über Stunden ausschließlich dialoggeprägter Szenen, deren längste wohl die Continue reading „Lengen Na Leev – Sehnsucht nach Leben“

Meine Geschichte mit der DAP: Hans-Peter Kurr

Von Hans-Peter Kurr

Hans-Peter Kurr
Hans-Peter Kurr

Dem damaligen Präsidenten der DAP, Holger Hofmann, legte ich zusammen mit meinem Aufnahmeantrag eine Kurzbiographie vor ( siehe unten).

Der Hintergrund erscheint mir, zumindest heute, immer noch einigermaßen ungewöhnlich: Ich hatte soeben meine vertragliche Tätigkeit – damals noch als Dramaturg und Hausspielleiter – an Friedrich Schütters Ernst-Deutsch-Theater angetreten, arbeitete, gemeinsam mit meinem „vorgesetzten“ Chefdramaturgen Henry-E. Simmon , an Programmheften und meiner bevorstehenden Inszenierung von David Williamsons „Der Verein“, einem Gegenwartsstück, das ich aus Australien mitgebracht und für den Rowohlt-Verlag übersetzt hatte. Continue reading „Meine Geschichte mit der DAP: Hans-Peter Kurr“

Offener Brief an Götz George

Von Hans-Peter Kurr

Hans-Peter Kurr

Der nimmermüde Sohn und sein berühmter Vater

Offener Brief an Götz George aus Anlaß seines 75. Geburtstages

und der TV-Hommage an seinen Vater Heinrich

Lieber Götz!

Erinnerst Du – wie ich – folgende Szene? :

Irgendwann Ende der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts sitzen zwei junge Männer im Alter von etwa Mitte zwanzig auf der Terrasse eines heute nicht mehr existenten Hotels direkt am Rissener Elbufer, trinken Bier und reden – selbstverständlich einigermaßen machohaft – über….Frauen!

 

Nach meiner Erinnerung warst Du zu jener Zeit mit Loni liiert, ich mit dem „Karbolmäuschen“ Barbara, der Mutter meiner ältesten Tochter Dagmar. Continue reading „Offener Brief an Götz George“

Leonce und Lena im „Theater N.N.“ im Römischen Garten

Von Hans-Peter Kurr

AlenaOellerich – MarcLaade – TammoMessow

„Wohlverwahrt“ sollte – der aus politischen Gründen aus Hessen geflohene – Georg Büchner beim Untersuchungsrichter abgeliefert werden, heißt es in einem Steckbrief von 1835. Wohlverwahrt hat auch Dieter Seidel, Chef des Theaters N.N., das Geheimnis, wie es ihm in diesem Sommer 2013 wiederum gelungen ist, trotz chronischen Geldmangels und kunstfeindlicher, zum größeren Teil uneinsehbarer Restriktionen und Verbote durch das Bezirksamt Altona für die Wiederaufnahme seiner Inszenierung von Büchners „Leonce und Lena“ ein noch qualifizierteres Ensemble zusammenzustellen als vor zwei Jahren. Dazu gehört durch die Umbesetzung der männlichen Titelrolle der begabte junge Marc Laade. Star dieser Truppe aber ist nach wie vor Claudia Schermutzki in der Doppelrolle König und Gouvernante. Continue reading „Leonce und Lena im „Theater N.N.“ im Römischen Garten“

Der Hamburger Jedermann 2013

 Von Hans-Peter Kurr

 Sommer 2013: Zum zwanzigsten Mal in der Speicherstadt

Seien wir glücklich darüber, daß Hugo von Hofmannsthal, dem wir zu Recht die Uridee für den Jedermann zuschreiben, nicht idealisiert hat, sondern hier – im Gegensatz etwa zu  seinen Theaterdichtungen „Der Unbestechliche“ oder  „Christinas Heimreise“ – eine realistische Geschichte erzählt, die in unserer Welt tagtäglich geschieht: Ein Mensch wird auf der Höhe seiner irdischen Laufbahn mit dem Tod konfrontiert, versagt zunächst, dann läuert er sich und befindet sich in einer Lebens(end-)station ,innerhalb deren er sich bereits wähnte: Auf dem wirklichen, geistigen Weg zu Menschwerdung.

Es ist Hofmannsthals großes Verdienst, daß er diesen seelischen Vorgang anhand einer durchaus unterhaltsamen Parabel so glaubhaft zeigt, daß der große Max Reinhard sie seit der Uraufführung im Zirkus Schumann 1911 für würdig hielt, sie zu seinem zentralen künstlerischen Anliegen in Salzburg Continue reading „Der Hamburger Jedermann 2013“

Zum Tode von Walter Jens

Von Hans-Peter Kurr

Größen von Gesten –  Zum Tode von Walter Jens – Ein persönlicher Abschied

Er war mein letzter noch lebender Lehrmeister, bis er vor zwei Tagen – neunzigjährig – auf die andere Lebensebene hinüberwechselte, endlich erlöst von dem schweren Leiden, das ihn – ausgerechnet ihn, dem wohl glänzendsten Denker seit Lessing in der deutschsprachigen Theater- und Literaturwelt – vor Jahren bereits seiner rhetorischen und intellektuellen Brillianz beraubte: die Demenz.

Wer das Glück hatte wie der Chronist, Jens in seinen verschiedenen Funktionen zu erleben  –  als Rhetoriklehrer, Hochschulprofessor (Er gründete und besetzte den ersten Lehrstuhl für allgemeine Rhetorik an der Uni Tübingen), Bühnenautor, Übersetzer altgriechischer Stücke, als Präsident des Continue reading „Zum Tode von Walter Jens“

Das Porträt: Karin Beier, neue Intendantin des Deutschen Schauspielhauses

Von Hans-Peter Kurr

Da wird sich so mancher Pfeffersack und einige Hamburger Kulturjournalisten in Zukunft verwundert fragen: „Wen haben wir denn da eingekauft?“

Karin Beier, die erste Frau auf dem Intendantenstuhl des Deutschen Schauspielhauses – nach  Peter Zadek und Michael Bogdanov endlich wieder eine Regieintendanz – schön, energisch, leidenschaftlich, vulkanisch. Blick zurück: Bogdanov, der nach unendlichen Auseinandersetzungen mit den Kulturverantwortlichen der Hansestadt das Handtuch warf; Stromberg, der schon wütend wurde, wenn ihn jemand an seine Kindertage und damit an seinen Vater erinnerte, der nur Intendant in Wilhelmshaven war; Baumbauer, der von der damals berühmtesten Schauspielagentin Westdeutschlands, seiner Mutter, auf die berufliche Schiene gesetzt und so lange gefüttert wurde, bis er am größten deutschen Schauspielhaus im Intendantenbüro gelandet war; Schirmer, leicht verletzbar, der meinte, zum Helden zu werden, als er aufgrund steigender wirtschaftlicher Schwierigkeiten und der Wortbrüche seiner städtischen Vertragspartner, sich und seine Karriere opferte. Nun: Eine kämpferische Löwin, mit der im Fall zukünftiger Divergenzen die Regierenden der Hansestadt kein leichtes Spiel haben werden. Continue reading „Das Porträt: Karin Beier, neue Intendantin des Deutschen Schauspielhauses“

Wir lieben und wissen nichts

Von Hans-Peter Kurr

Premiere in den Hamburger Kammerspielen

Die beiden Paare

Stück, Problem, Aufführung, Darstellung –wir haben in dieseSpielzeit 2012/13 schon mehrfach das Glück des Außergewöhnlichen gehabt in den Kammerspielen, Beweise dafür, daß hier vorzüglich Theater gespielt wird. Der soeben hinter uns liegende Premierenabend mit der Aufführung von Moritz Rinkes merkwürdig betiteltem Schauspiel „Wir lieben und wissen nichts“ gehört zu den wichtigsten und gelungensten. Nach dem Schluß-Blackout brach Beifall hervor, der bald Ovationsform annahm. Zu Recht! Continue reading „Wir lieben und wissen nichts“

Mephisto im Altonaer Theater

Von Hans-Peter Kurr

Seit Jahrzehnten registriert die Kulturberichterstattung in Hamburg keinen einzigen Flop, der mit dem Namen des britischen Wahlhamburgers Michael Bogdanov in Zusammenhang stünde, der seit seiner Zeit als (damals umstrittener) Intendant des Deutschen Schauspielhauses an der Kirchenallee vor rund einem Vierteljahrhundert (Die Zeit der Produktionen „Julius Caesar“ oder „Reineke Fuchs“ )bis heute einen künstlerischen Meilenstein nach dem anderen in die bemerkenswerten Erinnerungs-Runen der hamburgischen Theaterszene einfügt, ja selbst mit einer Ohnsorg -Adaption von Shakespeare’s „Sommernachtstraum“ op platt hierorts reussiert. Continue reading „Mephisto im Altonaer Theater“

Die ganzen Wahrheiten

Von Hans-Peter Kurr

Premiere von Sathyan Ramesh im Monsun-Theater

Bald werden sich die ganzen Wahrheiten offenbaren…

Nina Pichler, vierfache Mares-Preisträgerin, erhielt von einer Freundin ein Lese-Exemplar dieses Stückes mit dem merkwürdigen, Titel ,das der ehemalige Rowohlt-Theaterverlags-Vize Malte Hartmann bereits in das Programm seines eigenen Kölner Verlagshauses aufgenommen und es dadurch geadelt hat.

Auch Ulrike von Kieseritzky, Direktorin des Ottenser Monsun-Theaters, hat ein Spürnäschen für Neu-Entdeckungen. Und schon  hatte sich also die geeignete Crew zusammengefunden, um dieses „Stück“ in Szene zu setzen, das – so weist es der Programmzettel aus – tiefe Einblicke in die Köpfe von fünf Mitdreissigern gestattet, die sich alle,weder in ihren Beziehungen zueinander noch in ihren ,zumeist gekappten,Verbindungen zur Gesellschaft, innerhalb derer sie leben, zurechtfinden. Continue reading „Die ganzen Wahrheiten“

Facebook in der Wüste

Von Hans-Peter Kurr

Phantasiereiche Ur-Aufführung im Jungen Schauspielhaus

Das singende Ensemble

Dass Klaus Schumacher, der künstlerische Leiter des Jungen Schauspielhauses an der Kirchenallee, ein goldenes Händchen für Stoffe und Darsteller hat, ist seit 2005 im Malersaal und andernorts hinreichend bewiesen worden. In diese Erfolgskette reiht sich jetzt eine weitere Perle:

Eine vom Autor und Regisseur Konradin Kunze, gemeinsam mit seinem Ensemble, entwickelte Ur-Aufführung unter dem Titel „Hacking Luleà“. Continue reading „Facebook in der Wüste“

Vom Stehgeiger zum Goldfinger

Von Hans-Peter Kurr

Gert Fröbe

FOCUS-Redakteurin Beate Strobel stellte ihre Biografie des 1988 verstor­benen Gert Fröbe vor, zwei­fels­frei einer der größten Menschen­dar­steller des 20. Jahr­hun­derts. Der Autorin standen an Bord von Europas einzigem seetüch­tigen Thea­ter­schiff, das an Hamburgs Niko­laif­leet vertäut liegt, zur Seite dessen Gründer Eber­hard Moebius und Fröbes Lieb­lings­tochter Beate, die in einigen seiner Filme als Kinder­star aufge­treten ist. Bewegt und bewe­gend las Armin Rohde, typver­wandter Kollege und Bewun­derer Fröbes, aus Stro­bels Erstlingswerk. Continue reading „Vom Stehgeiger zum Goldfinger“

Tartuffe, der Heuchler

Von Hans-Peter Kurr

Klassische Molière-Premiere im Ernst-Deutsch-Theater

Ein selten wertvolles Ensemble: die Orgon Familie

Molière á la Molière  im Ernst-Deutsch-Theater, nicht verexperimentiert, nicht in verblichenen Jeans ,auch  nicht im Frack, sondern lediglich ein wenig nach Norden, nach Holland, verlegt und etwa ein  Dezennium weiter in Richtung unserer Gegenwart verschoben wie es bereits in den sechsziger Jahren des vorigen Jahrunderts Jean Anouilh in Paris versucht hat, mit einem sehr interessant geänderten Schluß versehen (Der Kommissar als ‚deus ex machina’ mit der Bleikugel in der Hand mußte weichen ), mit einem vorzüglichen Ensemble inszeniert von einem Regiemeister mit traditionellem Hintergrund, den die Hamburger  bereits seit der Spielzeit 1969/70 kennen, als er z.B. im Deutschen Schauspielhaus den Karl Moor in Schillers „Räubern“ spielte und der später als einer der Buckwitz/Klingenberg-Nachfolger das Züricher Schauspielhaus mit stilvollen Inszenierungen adelte: Gerd Heinz ! Continue reading „Tartuffe, der Heuchler“

Rocky begeistert Hamburgs Musical-Fans

Von Hans-Peter Kurr

Operettenhaus-Welturaufführung in Anwesenheit von Sylvester Stallone

Rocky in Hamburg

Das waren noch Zeiten, als europäische Kolonisatoren – eingepfercht in die hölzernen Bäuche von segelnden Seelenverkäufern – tapfer westwärts über den Atlantischen Ozean schipperten, den nur bogenbewaffneten Indianern  mit Feuerwaffen die Köpfe wegknallten, ihr Land in Besitz nahmen, Feuerwasser brannten aus Mais (Bis heute dortselbst als Bourbon-Whiskey bekannt), weil sie die geringen Mengen Weizen zum Brotbacken für ihre Familien benötigten… Continue reading „Rocky begeistert Hamburgs Musical-Fans“

Ein Patchwork-Oedipus

Von Hans-Peter Kurr

Aus dem Deutsches Schauspielhaus Hamburg

Text: Hans-Peter Kurr

Jokaste und Oedipus

Der Beifall war stark, anhaltend, jubelnd, ohne Hemmung. Auch an ( zuweilen unverständlichen) Lachern fehlte es nicht, zum Beispiel, wenn Kreon sich ohne Not selber den Habitus eines Krüppels anerzogen hatte (, möglicherweise, um seinem Menschenbruder Oedipus zu gefallen?). Die Rede ist von der Schauspielhaus –Premiere des bedeutendsten Bühnenwerkes, das in der Theaterliteratur existiert, dem Sophokleischen „Oedipus“. Und auch das trifft nur Continue reading „Ein Patchwork-Oedipus“

Rilke-Texte verlebendigt

 Von Hans-Peter Kurr

 Lydia Spiekermanns Bearbeitung und Inszenierung im Monsun-Theater

Dichte Visionen: Erik Fiebiger mit Noémie Naegele und Matthias Weiß mit der Geige

Eine Sternstunde der Begegnung mit wertvoller Literatur hat die Hamburger Regisseurin Lydia Spiekermann mit ihrem Rilke-Abend geschaffen, der jetzt wieder im Monsun-Theater, vor leider viel zu wenigen Zuschauern, zu sehen war.

Es handelt sich bei dieser Arbeit um eine Bühnenfassung der „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“von Rainer Maria Rilke, eine Art ausufernder Familiengeschichte, deren Verstehbarkeit die Regisseurin ihrem Publikum durch einen klugen einleitenden Vortrag erleichtert.

Ihr hohes Verdienst aber, nicht nur diese Bearbeitung geschaffen und sie, ungemein phantasiereich, inszeniert zu haben, wird noch übertroffen durch die Tatsache, daß sie denSchauspieler Erich Fiebiger für sich entdeckte und engagierte, dem es gelingt, mithilfe von Dichte und Intensität in mindestens ein Dutzend unterschiedlicher Figuren der zahlreichen Familienmitglieder zu schlüpfen. Continue reading „Rilke-Texte verlebendigt“