Hermann-Rauhe-Festival

Von Hartmuth Seitz

Unser Mitglied Hartmuth Seitz berichtet über das von ihm organisierte und ins Leben gerufene Hermann-Rauhe-Festival im Autohaus Köster in Cuxhaven mit dem Jan-Hendrik Ehlers Trio und Tina Andres

Wettermäßig hatte das Hermann-Rauhe-Festival tatsächlich einen schlechten Start. Das Wetter war so schlecht, dass der Zug langsamer fahren musste. Trotzdem kam Tina Andres pünktlich. Ob das am „Honky Tonk Train Blues“ als Opener lag, kann nur vermutet werden.  Das Wetter war  trotzdem miserabel.  Gegensteuern konnte man tatsächlich nur musikalisch. Und wie man das swingend hinbekam, das erlebten die mehr als 200 Gäste im ersten „richtigen“ Konzert des Hermann-Rauhe-Festivals.

„You don´t know me” – das Quartett machte sich bekannt, ließ anschließend der Sturmlage entsprechend „Rote Rosen regnen“.  Ein Blick ins Publikum – „The more I see you“ –  und es juckte den Gästen in den „Blue Suede Shoes“. In der Reihe vor uns führten „Sentimal Reasons“ zu einem intensiven Blickaustausch. Und nach dem „Shadow of your smile“ offenbarte mir das glückliche Pärchen in der Pause, dass sie beide schon über 70 seien.

Das Jan-Hendrik Ehlers Trio gab sich an diesem Abend  mit der gebürtigen Cuxhavenerin, in Lübeck lebenden  Tina Andres, als ein Publikum fesselndes, zum Mitwippen und Mitklatschen aufforderndes s(w)ingendes Quartett

Musik der 50er Jahre stand auf dem Programm. Ehlers Definition dieses Genres überzeugte: „Das ist Musik, die in den 50er Jahren entstand, Erfolge feierte – oder auch nicht“. Dieser Satz traf dann – bis auf einige Ausnahmen, auf jeden der 30 Titel zu. Tatsächlich – alles aus dem Jahre 1953 – oder so.

Die Stimmung war gut. Swingklassiker wechselten mit Rock´n´Roll Titeln, Boogiestücken und Chansons.  Sänger und Bassist ersetzte die Interpreten jener Zeit und schlüpfte stimmlich gesehen in die Rolle von Elvis Presley und anderen. Stimmlich passte Joachim Remus und Tina Andres sehr gut zusammen. Ehlers, der Spezialist für Boogie und Blues, fügte sich optimal in die damaligen Klavierstile ein. Drummer Joachim Remus gab allem mit seinem authentischen Rhythmus das nötige Fundament.

Ob Knef oder Monroe, Tina Andres ersetzte beide. Alles in allem ein gelungener Abend. Wir können beruhigt feststellen, dass unser Festival keine Eintagsfliege bleibt. „No, je ne regrette rien“ – wir bedauern den Entschluss nicht, diese musikalische Reihe entwickelt zu haben. Damit ist auch die Antwort auf die letzte, sich gestellt habende Frage „What are you doing the rest of your live?“ gegeben.