„Death Knell“ – das neue Stück am English Theatre of Hamburg ist eine europäische Premiere

Von Uta Buhr
Fotos: Stefan Kock

Der Titel des neuen Thrillers des britischen Autors James Cawood ist Programm. Wem läuft bei „Death Knell“ – zu deutsch Totenglocke – nicht ein kalter Schauer über den Rücken. Ein Effekt, der durchaus beabsichtigt ist.

Nicht bewegen oder ich schieße!

Das Stück auf der Mundsburger Bühne beginnt so, wie man sich ein Schauermärchen in den schottischen Highlands vorstellt. Eine bedrohliche Atmosphäre liegt über dem stilvollen Intérieur einer alten Jagdhütte inmitten wogender Baumkronen. Donner rollen, Blitze zucken, und die Vorhänge an den französischen Fenstern blähen sich im Sturm. Über diesem Szenario wabert eine düstere dissonante Musik, die nichts Gutes verheißt. Der bröckelnde Charme dieses Hauses weitab jeglicher Zivilisation aber ist genau das, was Henry Roth gesucht und schließlich gefunden hat. Dieser eitle Zyniker mittleren Alters (glänzend dargestellt von Charlie Buckland) schrieb einst erfolgreiche Thriller für das Theater und war ein gefragter Autor im Londoner Westend. Doch wann feierte er eigentlich seinen letzten großen Triumph vor einem begeisterten Publikum?

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