Das Porträt: Karin Beier, neue Intendantin des Deutschen Schauspielhauses

Von Hans-Peter Kurr

Da wird sich so mancher Pfeffersack und einige Hamburger Kulturjournalisten in Zukunft verwundert fragen: „Wen haben wir denn da eingekauft?“

Karin Beier, die erste Frau auf dem Intendantenstuhl des Deutschen Schauspielhauses – nach  Peter Zadek und Michael Bogdanov endlich wieder eine Regieintendanz – schön, energisch, leidenschaftlich, vulkanisch. Blick zurück: Bogdanov, der nach unendlichen Auseinandersetzungen mit den Kulturverantwortlichen der Hansestadt das Handtuch warf; Stromberg, der schon wütend wurde, wenn ihn jemand an seine Kindertage und damit an seinen Vater erinnerte, der nur Intendant in Wilhelmshaven war; Baumbauer, der von der damals berühmtesten Schauspielagentin Westdeutschlands, seiner Mutter, auf die berufliche Schiene gesetzt und so lange gefüttert wurde, bis er am größten deutschen Schauspielhaus im Intendantenbüro gelandet war; Schirmer, leicht verletzbar, der meinte, zum Helden zu werden, als er aufgrund steigender wirtschaftlicher Schwierigkeiten und der Wortbrüche seiner städtischen Vertragspartner, sich und seine Karriere opferte. Nun: Eine kämpferische Löwin, mit der im Fall zukünftiger Divergenzen die Regierenden der Hansestadt kein leichtes Spiel haben werden. Continue reading „Das Porträt: Karin Beier, neue Intendantin des Deutschen Schauspielhauses“