Das Liszt Haus in Weimar

Von Dr. László Kova

Liszt – Zeichnung von Dr. László Kova

Es ist nur ein Sprung von Erfurt bis Weimar. Man tritt kaum auf das Gaspedal und kommt schon in der berühmten Stadt an. Der Name Liszt taucht auf verschieden Firmenschildern auf,  da Liszt auch hier geehrt wird. Hier sitzt auch die Hochschule für Musik Franz Liszt, die schon lange internationale Bedeutung errungen hat.

Das Liszt-Haus befindet sich in der Marienstraße Nr. 17, südlich vom Stadtzentrum, direkt zum großflächigen Park an der Ilm. Im Gebäude, das    Franz Liszt von 1869 bis  bis zu seinem Tod 1886 bewohnte, war ursprünglich die Hofgärtnerei beheimatet. Die „Altenburg“, wie der Meister das Haus bezeichnete, stattete seinerzeit die Großherzogin Sophie komfortabel aus.

Der 1842 zum Hofkapellmeister ernannte Liszt lebte, komponierte und unterrichtete in diesem Haus, das Carl Alexander von Sachsen-Weimar und Eisenach ihm zur Verfügung gestellt hatte. Dieses Haus blieb ihm das Hauptdomizil, obwohl er durch seine umfangreichen Reisen jährlich mehrere Continue reading „Das Liszt Haus in Weimar“

Segeberger Aufsichtsrat trennt sich von Erol Sander

Von Hans-Peter Kurr

Gespräch mit Regisseur Norbert Schultze jr .über die Spiele 2013

Norbert Schultze jr.

Die ursprünglich geplante Wiedergabe des Gespräches mit Norbert Schultze jr.sollte etwa folgendermaßen beginnen und war bereits fertiggestellt:„Filmgeschichtlich – zumindest im internationalen Pressespiegel – war das Jahr 1964 in Sachen Karl May nicht herausragend: Alfred Vohrer hatte „Unter Geiern“ verfilmt, als deutsch-französisch-italienisch-jugoslawische Co-produktion mit Pierre Brice als Winnetou, der später als solcher in Segeberg glänzte, bevor er sich 1999 mit seiner „Halbblut“-Inszenierung dort einigermaßen ruhmlos verabschiedete, Elke Sommer ,die ebenfalls 1999 am Kalkberg life auftrat, als Annie. Zwei damals schon recht bekannte Bösewichter wies die Besetzungsliste auf: Götz George und Sieghart Rupp. Nur einer Continue reading „Segeberger Aufsichtsrat trennt sich von Erol Sander“

Neue Konzertreihe in Hamburgs Mozartsälen

Von Günther Falbe

Hamburger Mozartsäle mit eigenem Klassik-Programm: Schubertiade, Beethoven-Duo und Wagner-Soiree

Susanne Dieudonne

Ein Refugium für die Liebhaber klassischer Perlen wollen in Hamburg die über hundert Jahre alten Mozartsäle werden – damit rückt das Haus an der Moorweide in den Focus des breit gefächerten Musiklebens der Hansestadt. Einige künstlerisch tätige oder ambitionierte Hamburger haben sich in einem Organisationskomitee zusammengefunden, um in den 400 Besucher fassenden Sälen eine Konzertreihe zu veranstalten, die sich durch musikalische und künstlerische Qualität auszeichnet und hervorragende Interpreten nach Hamburg bringen wird. Damit treten die Mozartsäle nach über hundertjähriger Zurückhaltung als Konzertveranstalter auf und können ein höchst anspruchsvolles Eigenprogramm bieten, das jenseits des Mainstreams liegt und in Hamburg bisher in den Medien kaum Erwähnung fand Als Einzelveranstaltungen würden die Konzerte weniger Beachtung finden als in der Reihe, die in einer Art Kettenfunktion diese Perlen aneinanderfügt. Die Eröffnung findet am 23.September im Rahmen einer Matinee mit einer „Schubertiade“ statt, die von der großartigen Liedersängerin Susanne Dieudonne geschrieben und zum Vortrag gebracht wird. Continue reading „Neue Konzertreihe in Hamburgs Mozartsälen“

Vor 55 Jahren sank das Segelschulschiff „PAMIR“

 Von Michael Buschow

 Erinnerung an eine Tragödie zur See

Die Pamir

Am 21.September 1957 versank das frachttragende Segelschulschiff „PAMIR“ ungefähr 600 Seemeilen westlich der Azoren im Zentrum des Hurrikans „Carrie“ in den Fluten des Atlantiks. 80 Mann der Besatzung fanden dabei den Tod, nur 6 überlebten.

Bis heute reißen die Diskussionen über die möglichen Ursachen des tragischen Untergangs nicht ab und ich will mich an dieser Stelle auch nicht daran beteiligen. Erinnern wir uns vielmehr an die vielen ums Leben gekommenen Seeleute, unter denen neben den altbefahrenen Männern der Stammbesatzung, wie zum Beispiel dem erfahrenen Kapitän Diebitsch so viele junge, hoffnungsvolle Menschen waren. Continue reading „Vor 55 Jahren sank das Segelschulschiff „PAMIR““

Ruth Geede – Ehrenmitglied der DAP!

Liebe Kollegen!

Ruth Geede

Der Vorstand freut sich, Ihnen mitteilen zu können, dass wir Ruth Geede zum Ehrenmitglied der Auswärtigen Presse ernannt haben! Wir freuen uns, diese Nachricht auf diesem Wege veröffentlichen zu können und bedanken uns bei Ruth für den wunderbaren Nachmittag, den wir auf ihre Einladung mit ihr verbringen durften. Wie könnte es bei einer Ostpreußin anders sein – sie wollte die Ehrung und den Rosenstrauß nicht entgegennehmen, ohne uns zum Essen einzuladen. Dafür bedanken wir uns von ganzem Herzen und möchten es nicht versäumen, den Witz zu erzählen, mit dem sie uns nach Hause entließ – in Erinnerung an die Bilder, die wir gemeinsam gemacht haben. Er spielt natürlich in Ostpreußen und wird von Ruth Continue reading „Ruth Geede – Ehrenmitglied der DAP!“

Pulnitz und seine Lebkuchen

Von Hartmuth Seitz

Wenn Kuchen zum Erlebnis wird.

Alles in Form

Zimt, Nelken, Anis – ein Duft wie in der Weihnachtsbäckerei liegt über dem kleinen sächsischen Städtchen  Pulsnitz. Und das Anfang September. Und nicht in einem Supermarkt. Es duftet nach Mandeln,, Orangeat und Zitronat. NACH Marmelade; Konfitüre und Schokolade. Pfefferkuchenduft! Ansonsten wird die Nase nur mit diesen Aromen verwöhnt, wenn man eine Tüte Pfefferkuchengewürz öffnet.

Seit 1558 soll das so gehen. Seit dieser Zeit wird bester, lange gelagerter Honig- und/oder Sirupteig, mit beigegebenen Gewürzen, die im Mittelalter unter dem Begriff „Peffer“ zusammengefasst wurden, zu Lebkuchen verbacken.

Acht Werkstätten und eine Lebkuchen GmBH sorgen dafür, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft. Jede Lebküchlerei hat eigene Continue reading „Pulnitz und seine Lebkuchen“

Emanuel Jahreis – The Piano Killer

Von Hartmuth Seitz

Ein Mann, ein Piano und sein Publikum

Voller Temperament: Er ist der „Pianokiller“

Da steht er am Flügel, lächelt, setzt sich und läßt die Tasten sprechen. Demzufolge wäre er in der Kategorie Schnellredner gut aufgehoben. Der Boogie, der Barrelhouse-Man Boogie, spricht für sich – und Emanuel Jahreis spricht für den Boogie – und den Barrelhouse Man. Das waren noch Zeiten, damals, als in den Bars, die man Barrelhouse nannte. Gute Zeiten. „Let the good times roll.“

Welch ein fulminanter Einstieg. „Der ist richtig gut, den haben wir schon mal erlebt,“ raunt mir mein Nachbar zu.“ Es stellt sich heraus, dass er die 70 schon überschritten hat. Man merkt es ihm und seiner Frau nicht an. Schon mit den ersten Takten zucken die Finger, wippen die Füße mit. Continue reading „Emanuel Jahreis – The Piano Killer“

Hungrig in Berlin

Von Michael Buschow               

Das Restaurant „Marinehaus“

Freitag  Abend im September 2012, 22.15 Uhr, in der Bundeshauptstadt  im Bezirk Mitte – Märkisches Ufer – Im Herzen von Berlin:

Nach dem Theaterbesuch wollen  Freunde  uns Nordlichtern etwas Gutes tun. Alle haben Hunger und es gibt einen Geheimtipp direkt in der Nähe: Das Traditions-Restaurant „Marinehaus“ am Märkischen Ufer 48-50, direkt vis á vis der alten Museumsschiffe und der Schleuse. Toll!

„Zu DDR Zeiten konntest du nur mit Beziehungen reinkommen  und wenn du West-Mark  hattest“, erklärte Freund Jörg, „immer rappelvoll der Laden und die Schnitzel sind Legende“. Continue reading „Hungrig in Berlin“

Hinreißende Albee-Premiere im „Polittbüro“

Das Spiel der Entmenschlichung

Von Hans-Peter Kurr

Wer hat nun Angst?

Bis zum Ende der fünfziger Jahre gab es in USA bei allen von den sogenannten „Angels“ (Das war der Nickname für Produzenten und Investoren) für wichtig erachteten Stücken mit  m ö g l i c h e n  Erfolgschancen – ob Schauspiel, ob Musical – eine umumstössliche Regel: Die des Try-outs, also der Test-Aufführungen in, gemessen am Broadway New Yorks, unbedeutenden kleineren Theatern. Erst ,als deren Direktoren bereits die Idee des großen Geldes, das zuweilen mit „Kunst-commercials“ hereinzuholen ist, auch dort umzusetzen begannen, fing die eigentliche Geschichte des „Off-off-Broadway“ an, einer noch weiteren Verlagerung dieser performances unter nahezu tourneegleichen Bedingungen. Continue reading „Hinreißende Albee-Premiere im „Polittbüro““

„Reasons to be Pretty“ by Neil Labute

by Uta Buhr

The new Play at the English Theatre of Hamburg

Furious

Name one human being that does not want to be beautiful or at least good looking! But how does one describe beauty, and how important is it in everyday life? Neil Labute’s play “Reasons to be Pretty” – by the way the first one to be staged on Broadway – is all about physical attraction and how people deal with it. The plot centres around four young working class friends and lovers who become increasingly dissatisfied with their dull lives and each other. “Reasons to be Pretty” is the last – and weakest – installment of a trilogy that focuses on modern man’s obsession with physical Continue reading „„Reasons to be Pretty“ by Neil Labute“

„Reasons to be Pretty“ oder “Lieber schön” von Neil Labute

Von Uta Buhr

Das neue Stück am English Theatre of Hamburg

Dramatisch

Soviel vorweg: Das stärkste Stück von Neil Labute, einem der  erfolgreichsten zeitgenössischen Stückeschreiber Amerikas, ist „Reasons to be Pretty“ nicht.

Viele Besucher des English Theatre werden sich bestimmt noch an die fulminante Aufführung von „This is how it goes“ vor einigen Jahren erinnern,  das   die brennenden sozialen Probleme der USA im Zusammenleben von Schwarz und Weiß in den Fokus rückt. Dennoch, keiner sollte das neue Stück versäumen, in dem dramatische und komödiantische Szenen wie in einem Kaleidoskop aufgemischt werden. Continue reading „„Reasons to be Pretty“ oder “Lieber schön” von Neil Labute“

Ruth Geede – die älteste noch schreibende Journalistin der Welt

Hommage an Ruth Geede, eine Grande Dame des Journalismus

Von Uta Buhr

Ruth Geede

Wie porträtiert man eine Legende? Es gibt leichtere Aufgaben für einen Journalisten. Dennoch soll hier der Versuch unternommen werden, dem Geheimnis der wortschöpferischen Kraft einer der großen Persönlichkeiten des deutschen Journalismus auf die Spur zu kommen. Die Rede ist von Ruth Geede – mit bürgerlichem Namen Ruth Vollmer-Rupprecht –  die trotz ihres biblischen Alters von sechsundneunzig Jahren noch jeden Tag mit einer nicht versiegenden geistigen Frische schreibt, recherchiert und fabuliert, als sei dies ganz selbstverständlich. Continue reading „Ruth Geede – die älteste noch schreibende Journalistin der Welt“

„Elektra“ im Malersaal der Schauspielhauses Hamburg

Von Hans-Peter Kurr

 Elektra – verdichtet, Junges Schauspielhaus: Uraufführung von Nino Haratischwili

Angelina Häntsch

Agamemnons, des Siegers der Schlacht vor Troja, Tochter Elektra ist nicht nur eine zentrale Figur der antiken Mythologie und steht als solche im Mittelpunkt von Dramen der zwei größten Theaterdichter des griechischen Altertums, Sophokles und Euripides, sondern beschäftigte Schreiber und Komponisten quer durch die Zeiten der Menschheitsgeschichte. So inspirierte sie zum Beispiel den Amerikaner Eugene O’Neill, den Franzosen Jean Giraudoux, die Deutschen Gerhart Hauptmann, und Richard Strauss oder den Griechen Theodorakis, um nur einige aus der Perlenkette der Grossen zu nennen, denen sich  nunmehr die in Hamburg lebende, georgische Autorin Nino Haratischwili auf beachtlichem Niveau angeschlossen hat:

 

Im Malersaal des Schauspielhauses wurde ihre „Elektra“ in Klaus Schumachers intelligenter Inszenierung uraufgeführt. Die junge Regisseurin und Theaterschreiberin erzählt die an sich – nicht nur Humanisten – sattsam bekannte Geschichte auf ungewöhnliche Weise und wirkt geschickt der heute häufig anzutreffenden Marotte entgegen, klassische Stoffe zu „modernisieren“…..mithilfe äusserer Mittel. Nein, Haratischwili erzielt ihre besondere Wirkung für uns Heutige dramaturgisch: Continue reading „„Elektra“ im Malersaal der Schauspielhauses Hamburg“

Sensationelle Modenschau von Hoffmann Moden

Von Monika Landsky

Hoffmann Moden im Grand Hotel Elysée in Hamburg

Hoffmann Moden

Es war endlich wieder soweit. Das exklusive Modenhaus Hoffmann lud zu seiner jährlich stattfindenden Herbst-Winter Modenschau ins Grand Hotel Elysée. In der Hamburger Gesellschaft sind die Karten nicht ohne Grund heiß begehrt.

Das Team des Modehauses Hoffmann mit der charmanten Inhaberin Rita Feldmann hat aus dem Angebot der edlen Topdesigner , die es vertritt, wunderschöne Teile ausgesucht, um sie durch die  MEGA.Models von Ted Linow sehr ideenreich und fetzig präsentieren zu lassen. Es ist eigentlich keine Modenschau, sondern eher eine Modenshow. Die Models, allen voran das Model Lu aus New York, Continue reading „Sensationelle Modenschau von Hoffmann Moden“

Hinweis für unsere Mitglieder!

Liebe Kollegen, bitte achten Sie auf die angekündigten Veranstaltungen im Kalender! Nochmals weise ich auf unsere Veranstaltung zum Urheberrecht am 29. September 2012 hin: Klicken Sie  HIER!

Johanna R. Wöhlke, Präsidentin

Saubere Umwelt

Diese Glosse erschien am 7. September im Hamburger Abendblatt

Eine Glosse von Uta Buhr

In meinem Stadtteil macht ein unbekannter junger Umweltschützer mit einer Serie apokalyptischer Darstellungen von sich reden. Kindlich unbeholfene Zeichnungen zieren die Stämme alter Kastanien, an denen allmorgendlich ein Heer Berufstätiger vorbeizieht.

„Rettet die Flüsse und Seen“, steht in steilen Buchstaben auf Bild Nummer 1. Algen und tote Fische gemahnen an Umweltsünden. Weiter fordert das Kind, Meer und Wälder zu schützen. Horrorvisionen von kahlen Bäumen in einer verkarsteten Landschaft sowie Continue reading „Saubere Umwelt“

Der alltägliche Verfolgungswahn

erschienen im Hamburger Abendblatt am 8. September 2012

Von Johanna R. Wöhlke

„Verfolgsungsjadgen“

Gerade ist mein Mann auf Verfolgungsjagd. Ich höre das ganz deutlich, denn offensichtlich gestaltet sich diese „sportliche Übung“ nicht zu seinem Hochgenuss. Nicht dass es über Stock und Stein geht, nein. Nicht dass er sich dabei körperlich anstrengen muss, bewahre! Nicht dass er ins Schwitzen dabei käme und sich tausende von Kalorien dabei abtrainierte, nicht doch! Es sitzt ganz ruhig vor seinem Computerbildschirm und verfolgt. Continue reading „Der alltägliche Verfolgungswahn“

Neues vom Dauerzustand

Von Hans-Peter Kurr

Pollesch-Uraufführung zur Spielzeiteröffnung des Deutschen Schauspielhauses

( von links) Sophie Rois, Margit Carstensen und Christine Groß

Wenn René Pollesch sich am Ende des kurzen Uraufführungs-Abends seines aktuellen Stückes „Neues vom Dauerzustand“ mit dem Ensemble vor dem Premierenpublikum verbeugt (, weil er das eigene Werk auch selber inszeniert hat!), fällt ihm die Brille von der Nase.

Die Folge: Er sieht nichts mehr!

Er klaubt sie vom Boden, setzt sie wieder auf die Nase und verbeugt sich nur noch halb und steif. Die Folge: Lacher im Publikum! Continue reading „Neues vom Dauerzustand“