In 80 Gärten um die Welt: igs Hamburg nimmt Formen an

Von Johanna R. Wöhlke

In 80 Gärten um die Welt: 7 Erlebniswelten, 80 Kleinode mit vielen Inhalten

igs-Chef Heiner Baumgarten und Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau

Unter dem Motto „In 80 Gärten um die Welt“ wird die „internationale gartenschau hamburg“, igs, ab April 2013 ihre Besucher mit auf eine Reise durch Kulturen, Klima- und Vegetationszonen dieser Erde nehmen. Eingebettet in sieben verschiedene Welten erzählen 15 Gärten in der Welt der Häfen von Fernweh und Reisefieber, 18 Gärten in den Wasserwelten von Wassermangel- und Überfluss. In zehn Gärten der Welt der Kulturen zeigt sich die Vielfalt der Völker, in 16 Gärten der Welt der Kontinente die Fülle an Flora und Fauna. Elf Gärten in der Welt der Bewegung locken mit vielen unterschiedlichen Bewegungsangeboten und kontemplativen Rückzugsbereichen, fünf Gärten in der Welt der Religion mit Ruhe und Einkehr. Und fünf Gärten der Naturwelten faszinieren mit interaktiv animierten Pflanzen der Zukunft. Continue reading „In 80 Gärten um die Welt: igs Hamburg nimmt Formen an“

»Ein großer Mann, den man Katharina nennt«

erschienen in der Preussischen Allgemeinen Zeitung

von Manuela Rosenthal-Kappi

Die Zarin aus Deutschland wollte Russland nach Voltaires Idealen der Aufklärung regieren − Adel stand der Realisierung im Wege

Katharina II. ist als einzige Herrscherin mit dem Zusatz „die Große“ in die Geschichte eingegangen. Sie gilt als die bedeutendste Persönlichkeit auf dem russischen Zarenthron. Sie wurde als Aufklärerin und Reformerin gefeiert, doch stießen ihr Egoismus sowie ihr Hang zu Luxus und Verschwendung auch auf Ablehnung. Vor 250 Jahren, am 9. Juli 1762, übernahm Katharina II. per Staatsstreich die Regierung.

Ähnlich wie dem Reformer Michail Gorbatschow mit seiner Pe­res­­tro­i­ka Mitte der 1980er Jahre erging es vor 250 Jahren auch der russischen Zarin Katharina II., deren Ziel es war, einen aufgeklärten Absolutismus in Russland einzuführen: Beide scheiterten an der russischen Wirklichkeit. Continue reading „»Ein großer Mann, den man Katharina nennt«“

Das Wesen der Wespe

erschienen im Hamburger Abendblatt

Von Johanna R. Wöhlke

Wespenmahlzeit

Den ganzen Sommer über gab es auf meiner Terrasse keine Wespen. Jetzt, plötzlich und unerwartet, schwebte sie beim Abendbrot im Tiefflug ein. Einige Runden brauchte sie schon, aber dann setzte sie sich offensichtlich genüsslich auf dem Rand der letzten Scheibe Kochschinken nieder und begann mit der Arbeit.

Keiner reagierte mehr hektisch. Die Wespe hatte ihre Ruhe vor uns, denn: Sie wurde zum Objekt unserer Betrachtung. Wie flink und geschickt ging sie vor, um aus dem Rand der Schinkens einen kleinen Teil herauszulösen. Ihr kleiner Körper zitterte dabei vor Continue reading „Das Wesen der Wespe“

Einigkeit und Recht und Freiheit

erschienen in der Preussischen Allgemeinen Zeitung

von Dr. Manuel Ruoff

Vor 90 Jahren machte Reichspräsident Friedrich Ebert das Deutschlandlied zur Nationalhymne

Ähnlich formlos wie die Bundesrepublik erhielt auch das Deutsche Reich das Deutschlandlied zur Nationalhymne. Wie in der zweiten übernahm auch in der ersten deutschen Demokratie diese Aufgabe der Staatspräsident.

Der 1871 gegründete kleindeutsche Nationalstaat hatte keine Nationalhymne. Ersatzweise wurde die preußische Hymne „Heil dir im Siegerkranz“ gesungen. Bei der Feier der Übergabe Helgolands an Deutschland wurde das „Lied der Deutschen“ am 9. August 1890 erstmals bei einem Staatsakt gesungen. Das war sinnig, war der Text doch ein knappes halbes Jahrhundert zuvor von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben auf eben dieser Insel für eine 1797 komponierte Melodie Joseph Haydns geschrieben worden. Continue reading „Einigkeit und Recht und Freiheit“