Reiner Klimke – erfolgreichster Dressurreiter

Von Dr. Manuel Ruoff

Reiner Klimke kam ursprünglich von der Vielseitigkeit – Vor 75 Jahren wurde er geboren

Er gilt als erfolgreichster Dressurreiter aller Zeiten. Vor 75 Jahren kam Reiner Klimke in Münster zur Welt. Zu seinem Paradefach, der Dressur, fand Klimke erst relativ spät, aber mit dem Reiten begann er bereits als Zwölfjähriger an der Westfälischen Reit- und Fahrschule seiner Geburtsstadt. Anfänglich ritt er die heutige Vielseitigkeit, damals noch weniger politisch korrekt Military genannt. 1950 gewann er sein erstes Turnier. Fünf Jahre später hatte er seinen ersten internationalen Auftritt in Thun. Bei der Europameisterschaft 1957 in Kopenhagen gewann er mit der Mannschaft die Silbermedaille. 1960 erreichte Klimkes Vielseitigkeitsreiter-Karriere mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rom und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaften im Einzel auf „Winzerin“ einen Höhepunkt.

Preußisch bescheiden verwies der Reiter darauf, dass seine Erfolge zu „mehr als 50 Prozent“ auf das Konto der Pferde gingen. Allerdings war er an diesen „mehr als 50 Prozent“ auch beteiligt, hat er seine Top-Pferde „Fortunat“, „Dux“, „Mehmed“, „Ahlerich“ und „Biotop“ doch selber ausgebildet. Continue reading „Reiner Klimke – erfolgreichster Dressurreiter“

Joseph Joffre – er durchkreuzte den Schlieffen-Plan

Von Dr. Manuel Ruoff

Im Ersten Weltkrieg scheiterten die Deutschen mit ihrem Versuch, entsprechend ihrem Schlieffen-Plan Frankreich schnell niederzuwerfen. Bereits vor Paris kam der deutsche Vormarsch zum Stehen. Dieses sogenannte Wunder an der Marne war abgesehen von Fehlern auf deutscher Seite der Erfolg des damals 62-jährigen fran­zö­sischen Ge­ne­ral­stabschefs und Armeebefehlshabers Joseph Joffre, der die von den Deutschen geplante Ein­krei­sung durch einen stra­te­gischen Rück­zug vereitelte. Nach diesem Erfolg wurde ihm 1915 der Oberbefehl über die Streitkräfte seines Landes übertragen. Wegen nun folgender Miss­erfolge nahm er schon im darauffolgenden Jahr seinen Abschied, aber das in allen Ehren als Marschall von Frankreich. Am 3. Januar 1931 starb das Mitglied der Académie française in Paris.

Die Theorien des Lebens

erschienen im Hamburger Abendblatt am 28. Januar 2011

Von Johanna R. Wöhlke

Kennen Sie die Kohlkopftheorie? Im Anschluss daran vielleicht auch noch die Kohlrabitheorie, die Hand in Hand geht mit der Möhrentheorie? Die wiederum ist auch oft im Umfeld der Paprikatheorie anzutreffen, und wenn es ganz schlimm kommt, dann landen wir in diesem Sinnzusammenhang am Ende bei der Kichererbsentheorie…

Nun habe ich Sie neugierig gemacht und kläre auch ganz schnell auf. Es handelt sich nicht um neue Theorien zur Ernährungslehre. Keine neue Heilslehre für die Gesundheit soll ihren Weg in die Öffentlichkeit nehmen. Vielmehr ist es die Öffentlichkeit selbst, die nach diesen Theorien verlangt, damit sie überhaupt bewältig werden kann. Ich weiß wovon ich rede, und Sie werden es auch gleich wissen. Continue reading „Die Theorien des Lebens“

Ehre ohne Ende für Mauerschützen

Von Dr. Manuel Ruoff

Während die Agnes-Miegel-Straße in Erftstadt bei Köln unlängst umbenannt worden ist, heißt die Peter-Göring-Straße in Strausberg bei Berlin nach wie vor nach einem Mauerschützen. Der Mann würde wohl kommenden Montag seinen 70. Geburtstag feiern und nicht Namensgeber einer Straße sein, wenn ihn nicht am 23. Mai 1962 bei seinem Versuch, die „Republikflucht“ eines Kindes zu vereiteln, die Kugel eines West-Berliner Polizisten getroffen hätte. An jenem 23. Mai versuchte der erst 14-jährige Wilfried Tews durch den Spandauer Schifffahrtskanal in den Westen zu fliehen. Zehn DDR-Grenzer gaben daraufhin 100 Schüsse auf den Jungen ab. Sie schossen auch noch, als der Erfurter Schüler schwer verletzt das westliche Kanalufer erreicht hatte und West-Berliner Polizisten ihn zu bergen versuchten. Da die Kugeln auf West-Berliner Gebiet einschlugen, erwiderte die West-Berliner Polizei das Feuer, um dem Jugendlichen Feuerschutz zu geben. Bei diesem Feuergefecht wurde Göring tödlich getroffen. Der Gefreite der 1. Grenzbrigade, von dem alleine 44 der Schüsse auf Tews stammen, hatte befehlswidrig seinen Wachturm verlassen, um sich eine günstige Schussposition zu verschaffen, als ihn ein Querschläger der Gegenseite erwischte. Vom SED-Regime wurde der Tote zum im Dienst gemeuchelten Helden stilisiert. Alles Mögliche wurde nach ihm benannt. Über das meiste ist die Zeit hinweggegangen oder es wurde nach der friedlichen Revolution rückgängig gemacht. Doch die von der CDU vorgeschlagene Umbenennung der Peter-Göring-Straße scheiterte an der rot-roten Mehrheit in Strausbergs Stadtverordnetenversammlung.