Von Dr. Manuel Ruoff
Vergebens erstrebte Adolf Stoecker ein protestantisches Zentrum
Wie viele andere deutsche Protestanten seiner Zeit stand auch der am 11. Dezember 1835 in Halberstadt geborene Hofprediger der Hohenzollern Adolf Stoecker der Moderne kritisch gegenüber. Die Sozialdemokratie mit ihrem atheistischen Marxismus lehnte er ebenso ab wie Liberalismus und Kapitalismus mit ihrem Skeptizismus und Laizismus sowie Materialismus und Egoismus. Da Stoecker an der Spitze von Marxismus und Liberalismus sowie Großkapital die Juden überrepräsentiert wähnte, verstärkte sich sein kirchlicher Antijudaismus zum Antisemitismus, was ihm heutzutage am meisten vorgeworfen wird. Stoeckers Antisemitismus unterschied sich vom späteren nationalsozialistischen jedoch nicht nur durch seinen indirekten Charakter, sondern auch dadurch, dass Stoecker ähnlich Heinrich von Treitschke die Lösung in der Konversion zum Christentum sah. Continue reading „Adolf Stoecker – der Christlich-Soziale“